Bei Förderung und Schutz von Kindern und Jugendlichen spielen Schutz- und Risikofaktoren auf unterschiedlichen Ebenen eine zentrale Rolle.
- Schutzfaktoren sind mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit belegt, eine gesunde Entwicklung zu begünstigen. Damit sind Schutzfaktoren für Fachpersonen und Bezugspersonen wichtige Anknüpfungspunkte für individuelle und wirksame Förderaktivitäten.
- Risikofaktoren sind Merkmale, die mit einer statistisch erhöhten Wahrscheinlichkeit verbunden sind, dass es in Zukunft zu einer ungünstigen Entwicklung und Kindeswohlgefährdung kommen wird. Nur wenn Fachpersonen über bereits eingetretene Beeinträchtigungen und Schädigungen hinaus wissenschaftliche Erkenntnisse über Risiko- und Schutzfaktoren in den Blick nehmen, können ungünstige Entwicklungen früh und leichter aufgefangen werden. Das Motto lautet hier: heb! – hinschauen. einschätzen. begleiten (www.heb.sg.ch).
Vorhandene Schutzfaktoren sollen gefördert und Risikofaktoren verringert werden, auch wenn nicht alle Faktoren im gleichen Mass schützen oder gleich bedrohlich sind und keine Kausalität angenommen werden darf. So sind z.B. Kinder mit einer körperlichen Behinderung häufiger gefährdet, mitunter weil sie hohe Anforderungen an ihre Betreuungspersonen stellen. Dennoch gelingt vielen Eltern eine angemessene und liebevolle Betreuung von Kindern mit Behinderung.