Externer und interner Vandalisums
- Projekte zur Schulraumgestaltung:
Im Rahmen von Schulprojekten (idealerweise mit klassenübergreifender Struktur) sollen die neuralgischen Räumlichkeiten durch die SuS analysiert und neu gestaltet werden - Pausenplatzgestaltung:
Der Pausenplatz soll in enger Zusammenarbeit mit den Jugendlichen in schülergerechte Zonen eingeteilt und neu strukturiert werden
Dabei sind in der Regel auch bauliche Massnahmen zur Abgrenzung und zum Aufbau von Schutzzonen notwendig. Diese können aber oft mit den Jugendlichen umgesetzt werden - Verlängerung der Nutzungszeiten:
Die Nutzungszeiten der Schulgebäude sollten verlängert werden, damit die Jugendlichen sich auch in der Freizeit in der Schule treffen können
Dazu sollte ein Nutzungskonzept für die offenen Räume erstellt werden - Verhaltensregelungen:
Damit die Öffnung der Schulanlage in die Freizeit hinein beibehalten werden kann, sind minimal Verhaltensregelungen gemeinsam mit den Jugendlichen festzulegen - Kunstkonzept:
Die Bildung einer Kunstkommission aus SuS mit dem Auftrag, (Schüler-)Kunst im Schulhaus und in den Umgebungsplätzen zu fördern, bildet ein weiteres Element zur Neugestaltung der Schule - Gezielt sollten auch Bereiche für Sport - Trendsportarten sind besonders wichtig - eingeplant und umgesetzt werden
- Positives Fehlerverständnis:
Es soll ein positives Fehlerverständnis umgesetzt werden
Das bedeutet, dass Fehler nicht primär kritisiert werden, sondern dass sie als etwas Normales gelten
So sollen Beschädigungen zwar in jedem Falle gemeldet werden, was aber nicht zu negativen Massnahmen führt, sondern nur die rasche Behebung des Schadens zur Folge hat - Präsentation der eigenen Schule:
Sobald die Veränderungen sichtbar werden, sollten die durch Jugendlichen umgesetzten Verschönerungen der Schule durch verschiedene Medien (Internet, Zeitungen, Schaukasten) öffentlich präsentiert werden
Sinnvoll ist dabei auch, wenn Fotos und Namen der mitgestaltenden Jugendlichen bekannt gegeben werden - Präsenz der Lehrpersonen:
Durch aktive Präsenz der LP können diese den SuS einerseits ihr Interesse aufzeigen und anderseits auch klar Präsenz markieren
Dabei geht es weniger um die „klassische Pausenaufsicht“, als um die Freizeitbegleitung der SuS
Grundsätzlich
- Externer Vandalismus entsteht primär zu den Zeiten, in denen das Schulgelände unbenutzt leer steht und keine Kontrolle wahrgenommen wird
- In diesen Zeiten ist es möglich, dass Jugendgruppen den Raum in Besitz nehmen und dann Vandalenakte begangen werden können
- Ursachen und Gesetzmässigkeiten sind dabei dieselben wie beim internen Vandalismus (Frustrationen, Ohnmachtgefühle und Langeweile)
Was tun?
- Das beste Mittel zur Prävention gegen externen Vandalismus ist die aktive ausserschulische Nutzung der Schulgebäude und der Schulanlage durch die SuS
- Weiter sind die Möglichkeiten in Richtung einer technischen Prävention gezielt bei der Geländeplanung mit zu berücksichtigen
- Dazu gehört es, dass unsichere Bereiche gut einsehbar sind, weiter ist eine deutlich gekennzeichnete Videoüberwachung (keine Attrappen) sinnvoll, welche auf potenzielle Täter / Täterinnen meist abschreckende Wirkung ausübt
Grundsätzlich
- Den Begriff Schulischer Vandalismus verwendet man bei Sachbeschädigungen und Zerstörungen
- Diese erfolgen in der Mehrheit aus Langeweile und aus Frustrationen der SuS
- Auch Einschränkungen im sozialen Umfeld und Ohnmachtsgefühle der SuS können zu derartigen aggressiven Reaktionen führen
- Durch Vandalismus-Verhalten entsteht bei machtlosen Jugendlichen ein Gefühl, dass sie normalerweise mächtige Personen oder Institutionen (zum Beispiel die Schule) – zumindest zum Teil – beherrschen können
- Wie bei einem Suchtverhalten nimmt der Sättigungsgrad mit dem Umsetzen des zerstörerischen Verhaltens stetig zu
Was tun?
- In der Analysephase sollte durch die SuS ermittelt werden, in welchen Bereichen der Schule Zerstörungen erfolgen
- Die betroffenen Orte könnten anschliessend in einer Liste (siehe Beispiel unten) hierarchisch geordnet werden
- Parallel dazu sollte detailliert erfasst werden, was genau zerstört oder beschädigt worden ist
- Das kann durch schriftliches Protokollieren, eventuell mit zusätzlicher Fotodokumentation, erfolgen
Das Ziel dieser Analyse liegt in der Optimierung der Selbst-Wahrnehmung der SuS in Bezug auf die Vandalismus-Thematik
Hintergrundwissen
- Vandalismus ist genauso wie Aggression und Gewalt stark abhängig vom Lebensgefühl der SuS
- Wenn es gelingt, das Lebensgefühl der SuS in der und um die Schule herum positiv zu verbessern, reduziert das im selben Ausmass den Vandalismus
- Die Lösung muss deswegen in der Verbesserung des individuellen Wohlbefindens und in der Stärkung der Identität der SuS mit ihrer Schule liegen
- Mit dem Aufbauen eines Verantwortungsgefühls für die Schule lässt sich interner Vandalismus konstruktiv angehen
Notieren
Wo gibt es in unserer Schule Zerstörungen? (Rang / Ort / Art der Sachbeschädigung)
- Eingangsbereich zum Schulhaus
- Schulhaustüre
- Korridore
- Treppenhäuser
- Klassenräume
- Gruppenzimmer
- Lehrerzimmer
- Bibliothek
- Mehrzweckraum
- Werkräume
- Aula Turnhalle
- Pausenhalle
- Pausenplatz
- Velounterstand
- Sportplätze
- Grünanlagen und Zäune
- Andere
Quelle: KRISENKOMPASS®-Schule