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Einschätzung einer Radikalisierung

Radikalisierung ist ein höchst individueller Prozess und verläuft nicht nach einem einheitlichen Muster. Ein typisches Profil einer radikalisierten Person oder Gruppe existiert nicht. Als Hilfestellung für die Ersteinschätzung einer Radikalisierung können folgende Erkennungsmerkmale dienen, die hier in Form von Fragen und Anworten beschrieben sind (Lenzo 2016).

4 min

von sichergsund.ch, 31.03.2023

kurz & bündig

  • 1

    Sinn- und Lebenskrisen machen empfänglich für extreme Ideologien.

  • 2

    Plötzliche Verhaltensänderungen und Aggression gegenüber Andersdenkenden sind Anzeichen.

  • 3

    Erwachsene sollen in Kontakt bleiben.

Wie werden Jugendliche auf den Dschihadismus aufmerksam?

  • Medienberichte
  • extremistische Pop- oder Rap-Musik
  • Videos und Communities aus dem Internet
  • brutale Gräuel- und Propagandavideos
  • Austausch mit der Familie oder mit Anhängern dieser Glaubensgemeinschaften

Warum sind Jugendliche empfänglich für extreme Ideologien?

  • wenig Selbstwertgefühl (familiär oder gesellschaftlich begründet)
  • persönliche oder familiäre Probleme
  • Sinn- und Lebenskrisen
  • Ausgrenzung oder Entwurzelung: Sich in einer «falschen» Gesellschaft fremd fühlen
  • Orientierung und Zugehörigkeit durch eine bestimmte Ideologie

Warum findet eine Radikalisierung statt?

  • Kontakte zu bereits radikalisierten Gruppen
  • Hasstiraden gegenüber Andersdenkenden
  • Rechtfertigung von Gewalt mit religiösen, fundamentalistischen Ideologien
  • Attraktivität der Gruppenzugehörigkeit
  • Heilsversprechen
  • moralische Höherwertigkeit
  • Abschiebung eigener Probleme auf Sündenböcke
  • Reduktion der sozialen Komplexität durch eine bestimmte Ideologie

Wie lassen sich Jugendliche erkennen, die empfänglich für die Ideologie des Dschihadismus sind?

  • Provokationen mit scheinbar mutigen Aussagen (zum Beispiel, dass sie selbst in den Krieg ziehen werden)
  • Gewaltandrohungen oder andere Delikte
  • Verharmlosung der Situation durch Aussagen wie «Es ist ja nur ein Spiel, es ist nur Spass».
  • Plötzliche Verhaltensänderungen wie Abkehr von und Aggression gegenüber Andersdenkenden

Wie sollen Erwachsene reagieren?

  • Keine Kommunikation auf Religions- und Glaubensebene (Dies verlangt viel Fachwissen und Sensibilität.)
  • Nutzung von Möglichkeiten ausserhalb der Schule (Die Schule ist nicht die einzige Plattform dafür.)
  • Aufrechterhaltung der Beziehungsebene
  • Versuch, mit dem Jugendlichen in Kontakt zu bleiben
  • Klare Stellungstellungnahme: «Gewalt ist durch nichts zu legitimieren und Gewalt ist kein Mittel zur Konfliktlösung.»

Allgemeine Hinweise

  • Radikalisierungsprozesse können rasch oder über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen und inneren wie äusseren Ursachen und Einflüssen unterliegen.
  • Häufig kommt es über die in Freund- oder Bekanntschaften geknüpften persönlichen Kontakte zu ersten Berührungspunkten mit dem Islamismus. Auch die grenzenlose Verfügbarkeit islamistischer Propaganda im Internet kann in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung haben.
  • Es gibt keinen einzelnen Indikator, der für sich genommen eindeutig auf eine Radikalisierung hindeutet. Radikalisierung zeigt sich vielmehr in einem Zusammenwirken mehrerer Indikatoren.
  • Die in dieser nicht abschliessenden Aufzählung genannten Punkte sind häufig verbunden mit einer kompromisslosen Ablehnung des vor dem Radikalisierungsbeginn geführten, als
  • «unislamisch» beschriebenen Lebens. Mit Blick auf die Möglichkeiten zur Feststellung eines Radikalisierungsprozesses bleibt Folgendes festzuhalten: Bestimmte äusserliche Veränderungen, wie zum Beispiel ein striktes Einhalten von Gebetszeiten und islamischen Speisegeboten, müssen nicht zwangsläufig auf eine Radikalisierung hindeuten. Sie können auch eine nicht-extremistische Besinnung auf religiöse Werte oder eine besonders fromme Religionsausübung bedeuten.
  • Entscheidend für das Erkennen von Radikalisierungsprozessen ist eine sorgfältige Betrachtung und Würdigung aller Äusserungen und Verhaltensweisen der Person oder Gruppe. Grundsätzlich gilt aber: Je mehr der oben genannten Merkmale zusammen auftreten, je deutlicher sie erkennbar sind und je stärker sich aktuelle Verhaltensweisen einer Person oder Gruppe vom früheren Verhalten unterscheiden, umso mehr sollten sie Anlass zu Aufmerksamkeit und Beobachtung sein.

Ein gemeinsames Angebot des Gesundheitsdepartements, des Bildungsdepartements, des Departements des Innern sowie des Sicherheits- und Justizdepartements.

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