Gewalt

Wir handeln vieles mit den Schülerinnen und Schülern bzw. Klassen aus, schliessen «Lernverträge» bzw. «Sozialverträge» ab: Lernziel-Vereinbarungen, Regeln für selbständiges Arbeiten, Regeln für die Bearbeitung von Störungen und Konflikten, Regeln für Sanktionen bei Regelverletzungen. Verlässlichkeit, Wertschätzung und Vertrauen sind dabei oberste Gebote auch für das Verhalten der Lehrerschaft.

Wir stellen einige (wenige) Grundsätze/Regeln/Gebote für das Verhalten im Schul- betrieb auf, die wir dann entschieden durchsetzen. Lehrerschaft, Schulleitung und Eltern ziehen alle am selben Strick. Verstösse gegen die Kerngebote werden kon- sequent angemahnt. Die Kerngebote werden den Schülerinnen und Schülern gegenüber immer wieder begründet, im Idealfall mit ihnen zusammen wieder neu «erfunden».

Unsere Schule bietet Gelegenheit bzw. «Räume» sowohl für den sorgsamen, wert- schätzenden Umgang mit Werten, Menschen, Natur und Sachen. Wir geben aber auch Raum für den Ausdruck von Gefühlen der Aggression, Wut, der überschäu- menden Freude, Trauer und der Spiellust. Dazu gibt es allerdings (schaden)begren- zende Regeln.

Die Lehrerschaft lebt ein formuliertes Konzept für den Umgang mit Konflikten (z.B. niederlagsfreie Konfliktbewältigung nach Gordon). Sie übt das nicht nur gezielt und stufengerecht mit den Klassen, sondern arbeitet daran auch im Kollegium.

Wir sind als Schule, als Pädagoginnen und Pädagogen auch am Lebensraum un- serer Schüler/-innen und ihrer Eltern interessiert. Wir sind Teil des Quartier- oder Gemeindelebens, der Jugendarbeit, des Kulturschaffens, der Sozialpolitik. Wir öffnen unsere Schule für Freizeitaktivitäten der Jugendlichen und Erwachsenen.

Wir verfügen über einige gemeinsame und auch von den Schülerinnen und Schülern geteilte Werte und entsprechende Lernziel-Schwerpunkte. In diesen Fähigkeiten und Einstellungen werden die Schüler/-innen über die Klassenstufen hinweg beson- ders und systematisch gefördert. Wir evaluieren periodisch unsere Wirksamkeit in diesen Schwerpunktbereichen und führen beim Stufenwechsel Übergabe-Gespräche.

Nicht Aufsplitterung, Verfächerung und Spezialistentum charakterisieren unseren Unterricht, sondern die Arbeit in breiten, interdisziplinären thematischen Einheiten, mit Projekten, mit organischen Zeiteinheiten (statt 45-Minuten-Lektionen), mit ge- netischen, viele Sinne ansprechenden Methoden. Wir geben allen Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, in wenigstens einem Be- reich sich thematisch zu engagieren, dort herausragende Fähigkeiten zu entwickeln.

In vielen Elementen des Schulbetriebs bestimmen die Schüler/-innen und teilweise auch die Eltern mit. Einige Fragen lösen die Schüler/-innen in eigener Regie. Sie übernehmen auch im Unterricht Verantwortung, z.B. für Wochenpläne, für Tutorate, für die Pausenaufsicht usw.

Der überwiegende Teil der Lernkontrollen dient der positiven Bestätigung und dem Erstellen individueller Förderpläne. Wichtige Prüfungen werden bei Ungenügen wie- derholt. Die Schüler/-innen sind selbst an den Lernkontrollen interessiert. Prüfungen und Noten sind kein Anlass für Drohungen und Angst. Unvermeidliche Selektions- entscheide werden im Gespräch mit Eltern und Schülerinnen und Schülern erarbeitet.

Unser Kollegium arbeitet regelmässig an der Verbesserung der Zusammenarbeit, führt Fortbildungen und Supervision durch. Es sind dafür feste Zeitgefässe vorge- sehen. Einige Kolleginnen und Kollegen haben besondere Fähigkeiten in Team- moderation, in Beratung, im Umgang mit Konfliktsituationen u.ä. entwickelt. Wir haben und begrüssen eine Schulleitung, die das aktiv unterstützt.