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Young Carers

Schätzungsweise 8% der Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 15 Jahren unterstützen oder betreuen jemanden aus dem nahen Umfeld.

6 min

von www.krisenkompass-schule.ch, 17.04.2024

Wichtige Aspekte:

1

Grundsätzlich

  • Young Carers sind Kinder und Jugendliche, welche durch alltägliche Arbeit jemanden aus ihrem nahen Umfeld regelmässig unterstützen oder betreuen
  • Schätzungsweise sind ca. 8% der Kinder zwischen 8 – 15 Jahren Young Carers
    • Dabei übernehmen sie die Verantwortung
    • An erster Stelle für die Unterstützung von Grosseltern
    • An zweiter Stelle für die Unterstützung eines Elternteils
    • An dritter Stelle für Geschwister oder Personen ausserhalb der Familie
    • Young Carers leisten viel:
      • Kochen, Hausarbeit, Einkaufen
      • Jüngere Geschwister zur Schule bringen bzw. abholen
      • Betreuung von Geschwistern (Hausaufgaben, ins Bett bringen)
      • Verabreichen von Medikamenten
      • Helfen beim Anziehen oder Aufstehen - beim Gehen stützen
      • Übersetzen bei Gesprächen (Schule, Arzt…)

  • Die Schule oder die Ausbildung zu meistern und gleichzeitig die oft zeitintensive Verantwortung zu tragen, kann für Betroffene eine grosse Herausforderung sein
  • Aber nicht bei allen Betroffenen wird ein Leidensdruck festgestellt
    • Young Carers erzählen im Alltag oft nicht, was sie alles leisten
    • Die Gründe für ihr Schweigen sind verschieden und individuell
    • Je nach Herkunft der Betroffenen wollen auch die durch sie betreuten Erwachsenen aus Angst vor Behörden nicht, dass darüber gesprochen wird
  • Ein gesundheitliches Risiko besteht aber dann, wenn auf Grund der fehlenden Freizeit Erholungsmöglichkeiten und soziale Kontakte zu kurz kommen
  • Es ist unumstritten, dass es wichtig ist, Young Carers möglichst früh zu erkennen

Quellen:

  • Forschungsergebnisse aus dem Förderprogramm «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige 2017 – 2020» des Bundes
  • Ratgeber «Young Carers, Erkennen und unterstützen» von Agnes Leu, Hannah Wepf u.a.
2

In der Schule und in der Berufslehre können Young Carers mit folgenden Kernschwierigkeiten erkannt werden

  • Absenzen (regelmässig oder sporadisch)
  • Zuspätkommen (ständig oder gelegentlich)
  • Müdigkeit
  • Schwierigkeiten an ausserschulischen Aktivitäten teilzunehmen
  • Eingeschränkte soziale Kontakte
  • Mobbing (eher als Opfer, denn als Täter / Täterin)
  • Mühe bei den Hausaufgaben
  • Grössere Schwankungen bei den schulischen Leistungen
  • Ängste und Sorgen um die pflegebedürftige Person
  • Zukunftsängste
  • Auffälliges Verhalten bei Überforderungen
  • Grosse Hilfsbereitschaft, kümmert sich immer um alle
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Es gibt allenfalls positive Aspekte der Young-Carer-Rolle:

  • Stärkung der persönlichen Reife
  • Entwicklung des Verantwortungssinnes
  • Kompetenzerweiterung der sozialen- und praktischen Fähigkeiten
  • Vertiefung der Beziehung zu den betreuten Personen

Negativ Aspekte / Herausforderungen der Young-Carer-Rolle

  • Psychische und physische Belastung
  • Einschränkung der sozialen Kontakte mit Gleichaltrigen
  • Beeinträchtigung der persönlichen Entwicklung
  • Zurückstecken der Eigeninteressen oder eigenen Bedürfnisse
  • Überforderung bei schulische Anforderungen

Beachten

  • Werden Young Carers, welche negative Aspekte in ihrer Rolle erleben, nicht unterstützt, kann dies schwerwiegende Folgen für ihre eigene Zukunft haben
  • Nebst der Gefährdung der eigenen Ausbildung und somit der weniger guten Berufsmöglichkeiten werden auch Depression genannt.

(Quelle: Ratgeber «Young Carers, Erkennen und unterstützen» von Agnes Leu, Hannah Wepf u.a.)

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  • Körperliche Schwierigkeiten (eingeschränkte Mobilität, Schmerzen, Beschwerden…)
  • Psychische Schwierigkeiten (Trauer, Antriebslosigkeit, Depressionen, Sucht…)
  • Kognitive Schwierigkeiten (Gedächtnis, Orientierung)

  • Kinder oder Jugendliche haben oftmals keine andere Wahl, als zu helfen
    • Manchmal beginnt die Hilfe mit wenig Erwartungen an sie und wird dann aber stets umfangreicher
  • Alter und Religionszugehörigkeit spielen eine Rolle, wie weit von einem Young Carer Unterstützung erwartet wird
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Wichtig

  • Viele geschilderte Situationen durch Betroffene zeigen auf, dass Unterstützung sehr gewünscht wird
  • Dabei wird jedoch deutlich, dass Young Carers bei der Form der Unterstützung mitreden möchten
  • Wichtig ist der Aspekt, dass ihnen die Personen, welche sie betreuen, sehr wichtig sind
  • Grosse Sorgen werden beschrieben, wenn sie als Betreuungspersonen einmal ausfallen, sei dies wegen einer Grippe oder auf Grund eines Schulanlasses oder Klassenlagers
  • Auch der Haushalt und die Hausaufgaben werden regelmässig als belastend erwähnt

Konkret

  • Folgende Unterstützungsmassnahmen können durch die Schule angeboten werden:
    • Abklärung durch den SPD, damit der Unterstützungsbedarf geklärt ist 
    • Aufgabenhilfe ermöglichen
    • Regelmässiger Kontakt zu der SSA oder anderen Fachpersonen, welche auch konkrete Unterstützungsangebote aufzeigen können:
      • Notfallnummern kennen
      • Gemeinsam Webseite der nationalen Netzwerke kennen lernen: www.young-carers.ch
      • Familienbegleitung, Spitex, Nachbarshilfe… abklären
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Hintergrundwissen

  • Fachpersonen, welche Young Carers unterstützen, sollten sich ebenfalls Unterstützung holen
  • Wichtig ist, dass eine Begleitung dieser Kinder und Jugendlichen sorgfältig und nachhaltig aufgegleist wird
  • Die Kontaktaufnahme mit verschiedenen Beratungsstellen sind dabei sicher hilfreich
    • Pro Juventute
    • Dargebotene Hand
    • mamatrinkt / papatrinkt (gleiche Webseite)
    • Institut Kinderseele Schweiz - für Kinder psychisch erkrankter Eltern
    • Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste (kjpp oder kjpd)
    • Schweizerisches Rotes Kreuz
    • Kriseninterventionszentren

Quelle: KRISENKOMPASS®-Schule

Weiterführende Informationen

  • Young Carers bei feel-ok.ch

    Ein gemeinsames Angebot des Gesundheitsdepartements, des Bildungsdepartements, des Departements des Innern sowie des Sicherheits- und Justizdepartements.

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